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#TIEFSCHLAG – Wrestlemania & das RAW danach

5. April 2016

tiefschlag

Das „großartigste Spektakel des Jahres“ ging vorgestern über die Bühne: Im (Storyline-)ausverkauften AT&T Stadium in Airlington, Texas (Besucherzahl angeblich 101.763 – defacto genauso „fake“ wie die nachweislich nicht bestätigten 93.173 Besucher bei Wrestlemania III im Jahr 1987) wurde bei der 32sten Wrestlemania u.a. mit Zack Ryder überraschend ein neuer Intercontinental Champion gekrönt (der allerdings einen Tag später bereits wieder Geschichte ist), im „Hell in a Cell“-Match eine aktuelle Storyidee unlogisch zu Grabe getragen und mit Baron Corbin als Sieger der 20-Mann-Battle-Royal um die Andre the Giant Memorial-Trophäe erfolgreich ein ansonsten extrem blasser NXT-Nachwuchsstar der breiten Masse vorgestellt.

Wrestlemania_XXVII_Stage

Foto von KinkESizemore – CC-by-SA 3.0

Allen die Show gestohlen haben drei Power-Frauen im Titelmatch – auch wenn weder die zuvor favorisierte Sasha Banks, noch Underdog Becky Lynch den Titel der amtierenden Championess Charlotte entreissen konnten. Relativ sinnlos erschien der Sieg von Chris Jericho (auch in Anbetracht der Geschehnisse bei RAW einen Tag später) im eigentlich als Fehdenfinale angesehenen Match gegen AJ Styles. Katastrophal neben dem Main Event war auch das in der Pre-Show angesetzte Tag Team Match zwischen den Usos und den Dudley Boyz – hier schien überhaupt nichts stimmig zu sein, was am nachfolgenden Tag in der Wiederholung des Kampfes bei RAW erneut bewiesen wurde. Brock Lesnar zerstörte erwartungsgemäß seinen Gegner Dean Ambrose in einem unterhaltsamen, wenn auch irgendwie unbefriedigenden Street Fight. Über den Auftritt samt improvisierten Match von Teilzeitwrestler und Hollywood-Star Dwayne „The Rock“ Johnson samt Comeback von John Cena sollte man idealerweise einen Mantel des Schweigens hüllen … oder den Mantel gleich mitsamt beiden Hauptdarstellern verbrennen.

Unter Buh-Rufen wurde mit Roman Reigns ein neuer World Champion präsentiert, der bei den Fans nunmehr seit über zwei Jahren nicht in der derzeitigen Rolle akzeptiert wird und dies auch unter keinen Umständen jemals zu schaffen scheint, sollte nicht ein lange überfälliger Heelturn vollzogen werden. Der wurde einen Abend später bei RAW zumindest angedeutet, bevor neue potentielle Wrestler (u.a. AJ Styles als Sieger im Contenders-Match im Main Event) als Fallobst für das Roman Empire in den kommenden Monaten präsentiert wurden. Idealerweise lässt man den Champion in den kommenden Monaten in Buh-Rufen baden, bevor er beim Summerslam im Spätsommer 2016 (oder womöglich auch erst bei Wrestlemania 33 im kommenden Jahr) erneut auf Brock Lesnar trifft, der den bis dahin hoffentlich endlich etablierten „Chosen One“ dann entthront. Dies ist allerdings nur eine von vielen Möglichkeiten.

Was ansonsten von #RAWAfterMania in Erinnerung bleiben wird? Der großartige Main Event zwischen den Besten, was die WWE derzeit zu bieten hat? (Willkommen zurück, Cesaro!) Oder vielleicht auch die total wahllos erscheinende „Beförderung“ mehrerer NXT Stars, die es eindeutig noch nicht verdient haben (Apollo Crews) und würdigere Kandidaten überholten (The Vaudevillains), während überfällige Nachwuchsleute sich weiterhin über einen wahrscheinlich wesentlich besseren, allerdings auch für sie finanziell schwächeren Einsatz in der Developmentliga freuen dürfen (so bspw. die vom Publikum lautstark geforderte Bayley, Finn Balor oder auch ein Samoa Joe). Mit Enzo Amore und Colin Cassady haben es zumindest zwei Wrestler ins Hauptkader geschafft, deren Zeit bei NXT gefühlt schon vor Monaten vorbei war. Die nächsten Monate werden zeigen, wie sich diese Talente alle im Hauptkader behaupten werden – nimmt man einen Tyler Breeze als Vorbild, sind sie alle verdammt… verdaaaaammt… verdaaaaaaaaaamt! :)